Ein verregneter Sonntag und viele kurzfristige, krankheitsbedingte Absagen –  die 1. Offenen Clubmeisterschaften des TCK standen unter keinem guten Stern … Dennoch kann man den Turnierverlauf insgesamt als erfolgreich verbuchen!

Vom 18.-24.09.2022 veranstaltete der TCK sein erstes Aktiven-Turnier (zwei LK-Jugendturniere gab es in der Vergangenheit bereits). Vornehmlich als Clubmeisterschaften für die Mitglieder ausgerichtet, beschloss der Turnierausschuss, das Turnier „offen“ auszurichten, um auch vereinsfremde Turnierspieler zuzulassen. Dies deshalb, weil ansonsten bei einer rein internen Veranstaltung keine LK-Wertung möglich ist.

Angeboten wurden drei Felder, Herren, Damen und Mixed aktiv, also keine Altersklassenbeschränkung. Die Herren starteten hierbei mit einem 16er-Feld plus Nebenrunde, die Damen zunächst im 8er-Feld, und das Mixed-Turnier wurde aufgrund der nicht ganz so starken Nachfrage (3 Pärchen hatten sich angemeldet) als Kästchenturnier (jeder gegen jeden) durchgeführt.

Der Großteil der Spiele sollte und konnte am Startsonntag durchgeführt werden; der Regen verhagelte ein wenig die Stimmung, dank der angrenzenden 3-Feld-Halle im benachbarten Sportpark konnten jedoch alle angesetzten Spiele planmäßig stattfinden.

Bei den Damen dezimierte sich das Teilnehmerfeld sukzessive – von den vier Erstrundenpartien konnte nur eines am Sonntag gespielt werden; die beiden Spiele der unteren Hälfte des Tableaus fielen einer krankheitsbedingten Absage (n/a) zum Opfer; die an 1 gesetzte Spielerin musste bereits vor Auslosung wieder absagen, sodass sich am Ende insbesondere die Nachrückerin, Christine Hoffmann, freuen durfte – der Neuzugang der Damen 40 II in der Gruppenliga für das kommende Jahr konnte sich nach hartem Kampf gegen die zweite Finalistin, Iris Teleki, die das Halbfinale aufgrund einer Erkrankung der Gegnerin kampflos gewann, für sich entscheiden. Mit 7:6 (7:5) und 6:0 war nach über 2. Stunden Spiel Tine die Siegerin, die insbesondere im 2. Satz noch genügend Power hatte, um ihre Kontrahentin niederzuringen. Bis dahin überzeugte Iris durch starke, läuferische Leistung sowie cleveres Spiel und brachte jeden Ball zurück, hatte sogar bei 5:4 und 40:15 im 1. Satz zwei Satzbälle bei gegnerischerem Aufschlag. Herzlichen Glückwunsch, Tine!

Bei den Herren gab es im Vorfeld auch diverse Ausfälle, jedoch nur ein Erstrundenspiel, welches dadurch nicht stattfand. Im 16er-Feld war Christian Dietrich, der mit seiner Herren 50-Mannschaft just dieses Jahr in die Regionalliga aufgestiegen ist, der klare an 1 gesetzte Favorit. Spannend war in diesem Feld das Aufeinandertreffen von alt auf jung – die Bandbreite war von Jahrgang 1969 bis 2008 gegeben. Und so kam es dann auch im Finale verdient zum Aufeinandertreffen der Generationen – Christian Dietrich (Jg. 70) gegen Ben Jäger (Jg. 08) – 38 Jahre liegen zwischen den beiden Finalisten!

Christian setzte sich in seinen drei Spielen auf dem Weg ins Finale klar und deutlich durch, gab insgesamt nur zwei Spiele ab. Ben gewann die ersten beiden Spiele mit gutem Ergebnis und profitierte im Halbfinale wie schon Iris bei den Damen von einer Aufgabe des Gegners vom TC GW Walldorf.

Ganz ehrlich – wer hätte vorher einen Cent auf Ben, den Youngster mit LK 12,0 gesetzt? Der hier gegen die unangefochtene Nr. 1 des TCK, LK 5,1, Hessischer Hallenmeister 2020 und ab nächstem Jahr Regionalligaspieler, antreten musste? Vermutlich die Wenigsten. Aber Ben belehrte sie eines Besseren. Der Nachwuchsspieler der Herren und U18-Mannschaft zeigte zumindest äußerlich keine Furcht und keinen Respekt und bedrängte seinen Gegner durch Angriffstennis, durchgezogene Passierschläge, bewegte sich hervorragend, setzte Christian enorm unter Druck. Dieser spielte sein Spiel – lange Bälle ans Kreuz der Grundlinien, schickte Ben links und rechts und streute auch Lob und Stopp ein, aber Ben war gut zu Fuß an dem Tag und rannte Christian in Grund und Boden.

So holte sich Ben dann nach einer guten Stunde auch verdient bei 5:3 seinen ersten Satzball. Und dann passierte das, was man wohl nur verstehen kann, wenn man Tennisspieler ist … der Satzball wurde abgewehrt, und dann holte Christian plötzlich in aller Ruhe einen Punkt nach dem anderen, ein Spiel nach dem anderen und drehte das Match, wie es einem Hessischen Meister auch gebührt … 4:5, 5:5, 6:5, 7:5, 1:0 … um es kurz zu machen – bis 5:0 klappte bei Ben gar nichts mehr. Duplizität der Ereignisse, siehe Damenfinale …

Christians Sicherheit war überragend, und wenn man versucht, durch Power zu überkompensieren, dann wissen auch hier Tennisspieler, was passiert – viele Bälle landen knapp im Aus oder an der Netzkante. Am Ende konnte Ben im 2. Satz noch zwei Ehrenpunkte zur Ergebniskorrektur holen, 7:5/6:2 – herzlichen Glückwunsch, Christian!

Die Verlierer der ersten Runde bei den Herren durften auf Wunsch noch Nebenrunde spielen. Hier trafen im Finale Cedric Arndt (Jg. 2001, LK 13,5) aus Karben auf den Lokalmatador, Andi Jäger (Jg. 1971, LK 15,7). Cedric setzte sich unter lautem Getöse auf der Anlage (parallel fand das Spaß-Tiebreak-Turnier mit Partybox statt) glatt und verdient mit 6:3 und 6:1 gegen Andi durch. Ebenso herzlichen Glückwunsch, Cedric!

Last not least – 3 Paarungen im Mixed, das im Modus „jeder gegen jeden“ durch die Ergebnisse der ersten beiden Spiele trotzdem ein echtes Finale hatte. Auch hier traf die Jugend mit Hana Weinert und Janni Bendner (beide Jg. 2007) auf die erfahrenen Spieler – Ulrike und Jörn Stobbe. Doch in dem Fall ließen die beiden Teenager den Senioren keine Chance, gaben in den beiden Partien insgesamt nur sechs Spiele ab und kassierten – wie auch alle anderen Finalisten – ihren Siegerscheck in Form von Gutscheinen für Tennisequipment. Glückwunsch, Hana und Janni!

Der Turnierausschuss bedankt sich herzlich bei allen internen und externen Teilnehmenden und freut sich auf mindestens eine Fortsetzung im nächsten Jahr!

Jörg Meyer, Andi Schulte und Guido Peters