Herren 50 II werden Meister in der Bezirksoberliga – Aufstieg in die Gruppenliga
Nach einer durchwachsenen Saison im Jahre 2020 beschlossenen die damaligen Herren 40 II, die Altersklasse zu wechseln. Man verspürte nur noch wenig Lust, gg. teilweise bis zu 15 Jahre jüngere Gegner anzutreten, die einfach physisch und läuferisch überlegen waren.
Trotzdem fast der gesamte Kader der Herren 40 I, seinerzeit Hessenliga, in der Meldeliste zur Verfügung stand, zeigte der HTV jedoch kein Einsehen und stufte das neue Team ganz unten ein, in der Kreisliga A des Tennisbezirks Wiesbaden. Und das, obwohl i. d. R die Spielstärke bei einer neuen Altersklasse dem Alter angemessen etwas „besser ausfällt“, so dass man sich eher in der Gruppenliga als wie zuvor in der Bezirksoberliga sah.
Egal – wenn nicht am grünen Tisch, dann musste das Team eben den oder besser die Aufstiege spielerisch aus eigener Kraft herbeiführen. Das führte dann allerdings – zur „Freude“ der Gegner – mitunter dazu, dass z. B. mit Christian Dietrich der amtierende hessische Hallenmeister und heutige Regionalligaspieler Herren 50 in der Kreisliga mit LK 5 im wahrsten Sinne des Wortes „aufschlug“. Erwartungsgemäß konnte die Aufgabe dann auch mit 5 Siegen, 10:0 Punkten, 30:0 Matchpunkten und 60:0 (!) Sätzen gelöst werden. Insgesamt wurden überhaupt nur 26 Spiele abgegeben.
2022 dann die kleine Ernüchterung in der Bezirksliga A – mit zwei nicht unbedingt erwarteten Niederlagen gab es am Ende nur einen unbefriedigenden 3. Tabellenplatz. Zur Verteidigung – Taunusstein ist dieses Jahr mit nahezu derselben Mannschaft Meister der Gruppenliga geworden; gg. Weilburg wiederum mussten wir am letzten Spieltag in Unterzahl antreten, um die ersatzgeschwächte Herren 40-Hessenligamannschaft zu stärken und zur Meisterschaft zu führen.
Nach der Ehrenrunde schaffte das Team im vergangenen Jahr dann doch den direkten Aufstieg als Tabellenführer, um dieses Jahr in der Bezirksoberliga anzutreten.
Hier war relativ schnell klar, dass die Hauptkonkurrenten um den Aufstieg aus Wiesbaden kamen. Kohlheck wurde 2023 bereits BOL-Meister, verzichteten aber freiwillig auf den Aufstieg. Der VfR Wiesbaden war uns schon in der Winterrunde begegnet und forderte selbst unsere Regionalligaspieler. Gegen Kohlheck konnten das H50 II-Team das erste und einzige Mal von „oben runter“ spielen, also inkl. Dieter Pfaff, der an dem Wochenende mit seiner H50-Regionalligamannschaft spielfrei hatte. Trotz Bestbesetzung wurde es der erwartet harte Kampf, nach den Einzeln stand es nur 2:2. Mit starker Leistung konnte man sich jedoch in beiden Doppeln zum 4:2-Endstand durchsetzen. 1. Konkurrent: Check!
Es ist signifikant, dass am letzten Spieltag einer Saison viele „echte Endspiele“ ausgetragen werden, also ein finales Match um den Aufstieg. Der Verband teilt den Ligaspieltag entsprechend ein, so auch in unserer BOL dieses Jahr – am 07.09.2024 traten die Herren 50 II zum Showdown beim VfR Wiesbaden an. Diese wiederum hatten erfreulicherweise in Kohlheck gepatzt, was aber auch daran lag, dass sich Kohlheck an diesem einen Spieltag durch ihre Nr. 1 einmalig verstärkt hatten. Ob das jetzt am Rivalen im Lokalderby oder an unserer Auslobung „mind. 1 Kasten Bier für ein Unentschieden“ lag, sei dahingestellt 😉 So hatten wir den kleinen Vorteil, dass ein 3:3-Unentschieden für den Aufstieg gereicht hätte, während der VfR zwingend gewinnen musste, um die Tabellenführung zurückzuholen. Im Gegensatz zum TCK hätte der VfR sogar noch Spieler aus höheren Ligen aufstellen kann, doch lobenswerterweise verzichteten sie aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung darauf und traten in allen sechs Ligaspielen mit exakt derselben Mannschaft an.
Das Team um Captain Guido Peters trat zu fünft an, wobei Guido aufgrund einer Schulterverletzung auf das Einzel verzichtete. Alex Peuchert an Position 2 war als erstes erfolgreich, auch wenn er beim Stand von 4:3 im ersten Satz von der Aufgabe seines sichtlich erschöpften Gegners profitierte. 33 Grad im Schatten sorgten für mehrere kreislaufbedingte Ausfälle am letzten Spieltag. Unser Neuzugang aus den Reihen der Herren 40 II, Marco-Michele Turrini wiederum war bei der Hitze als Italiener voll in seinem Element und eilte im Schnelldurchgang durch sein Match. An 4 gewann er mit 6.2/6:1 und holte den 2. Punkt für den TCK – Minimalziel nach den Einzeln erreicht. Auf den anderen beiden Plätzen mussten Jörg Meyer an 1 und Andi Jäger an 3 indes hart kämpfen. Während Andi denkbar knapp den 1. Satz mit 4:6 abgeben musste, holte Jörg in seiner im eigenen, unnachahmlichen Art einen 1:5-Rückstand auf! Kam er anfänglich überhaupt nicht mit dem Serve-and-Volley seines langen Gegners zurecht, veränderte dieser plötzlich sein Spiel – auch er war nach 6 gespielten Punkten sichtbar angeschlagen. Und Jörgs große Stunde kam – Punkt um Punkt, Spiel um Spiel holte er sich den 1. Satz mit 7:5 und brachte den 2. Satz mit 6:3 sicher nach Hause – 3:0-Führung, das Unentschieden sicher – Aufstieg!!!! 🙂
Gesicherter Sieg und große Hitze ließen Andi Jäger die Entscheidung leicht fallen, ebenfalls aufzugeben. Die Doppel wurden trotz dieser Entscheidung gespielt, da der VfR mindestens ein Unentschieden gegen uns benötigte, um noch als Tabellenzweiter ggf. als Aufsteiger nachzurücken. Den Gefallen taten wir ihnen nicht, trotz allem kämpften Alex Peuchert und Guido Peters, die sichtbar frischer wirkten als ihre Gegner, im 1. Doppel über 2,5 Stunden, um dann am Ende mit 6:7 (4:7), 7:6 (7:5) und 10:8 im Match-Tiebreak das wohl knappest mögliche Ergebnis zum 4:2-Endstand zu holen. Immerhin gab es so sogar eine weiße Weste in der Tabelle – 6 Siege, 12:0 Punkte: Gruppenliga, wir kommen! 🙂
(v. l. n. r.: Marco-Michele, Alex, Guido, Andi und Jörg; nicht im Bild, aber ebenfalls dieses Saison mit erfolgreichem Einsatz in der BOL: Dieter Pfaff und Nils Gutsche)